Sportfischerverein Kemmern e.V.

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Sportfischerverein Kemmern e.V.

Graskarpfen
(Ctenopharyngodon idella)

Graskarpfen, Ctenopharyngodon idella

Bild © Peter Halasz, CC BY-SA 2.0

Familie : Cyprinidae
In Oberfranken erreichen Graskarpfen eine Länge von bis zu 80cm
Laichzeit: ab 25°C Wassertemperatur
Schonzeit: keine / Schonmaß : keines

Kennzeichen

Der Graskarpfen hat einen lang gestreckten, spindelförmigen, fast drehrunden, voll beschuppten Körper. Der Schwanzstiel ist deutlich verdickt. Der Rücken ist grau-grün bis grau. Die Seiten sind silbrig. Der Kopf läuft spitz zu und ist zwischen den Nasenlöchern meist etwas eingetrückt. Die Augen sind klein und sitzen sehr tief. Die Afterflosse ist gerade oder leicht nach außen gewölbt. Die Schuppen sind dunkel umrandet. Entlang der Seitenlinie sitzen 43-45 Schuppen.

Lebensraum und Lebensweise

Der Graskarpfen gedeiht in sommerwarmen, mit Pflanzen bewachsenen Gewässern, die eine Wasser- temperatur von 22°C bis 26°C erreichen. Er verträgt aber auch niedrigere Temperaturen, nimmt dann allerdings keine Nahrung auf.

Nahrung

Der Graskarpfen ernährt sich von Wasserpflanzen. Er frisst bevorzugt Laichkräuter und Wasserpest, aber auch Teich- und Seerosen. Größere Exemplare fressen auch härtere Pflanzen, wie Schilf oder Binsen. Hahnenfußgewächse werden als Nahrung abgelehnt. Die Nahrungsaufnahme beginnt erst im größeren Stil, wenn die Wassertemperatur 20°C und darüber erreicht.

Fortpflanzung

Der Graskarpfen laicht erst ab einer Wasertemperatur von 25°C. Diese Temperatur wird in fließenden Gewässern in Oberfranken nicht erreicht. In seiner Heimat in China laicht der Graskarpfen im Freiwasser in Flüssen. Die Eier schweben frei im Wasser. In Mitteleuropa wird der Graskarpfen nur in Fischzuchtbetrieben mit Bruthäusern erfogreich vermehrt.

Sonstiges

Der Graskarpfen stammt ursprünglich aus China aus dem Jangtse und dem Amur. Er wurde in den Jahren um 1960 eingeführt, um die Wasserpflanzen in den Teichen zu bekämpfen. die Bekämpfung von höheren Wasserpflanzen kann allerdings zu Algenblüten führen, wenn die Nährstofffracht der Teiche nicht verringert wird. Diese Algenblüte kann letztendlich ein Umkippen der Teiche durch Sauerstoffentzug infolge des organischen Abbaus von organischer Substanz bewirken. Der Graskarpfen ist ein guter Speisefisch. Er Kann mit dem Döbel verwechselt werden. Von diesem ist er allerdings durch die spitze Schnauze eindeutig zu unterscheiden.

Gefährdungsstatus

Der Graskarpfen ist in Oberfranken nicht gefährdet.
Grasparpfen dürfen nach § 22 Abs. 4 AVBayFiG nur in geschlossenen Gewässern (Teichen) gehalten werden, aus denen sie nicht entkommen können. Das Aussetzen in Fließgewässer, Bagger- und Stauseen ist verboten. Nach § 11 Abs. 8 AVBayFiG darf er, wenn er in freien Gewässern gefangen wird, nicht zurück gesetzt werden.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Aisch (Teichflüchtlinge); Rhein-Main-Donau-Kanal; einige Baggerseen im Maintal; Trebgastsee;

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


Bild © Peter Halasz, CC BY-SA 2.0