Sportfischerverein Kemmern e.V.

!!!  Am Sonntag den 28.04.2024 findet unser vereinsinternes Anfischen statt    von 7.00 Uhr bis 12.00 Uhr    ab 5.30 Uhr ist Platzauslosung an der Fischerhütte !!!

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Der Aal
(Anguilla anguilla)

Der Aal, Anguilla_anguilla

© FOTO: GerardM, CC BY-SA 3.0,


Familie : Anguillidae
In Oberfranken erreichen männliche Aale eine Länge von 50 - 60 cm, weibliche ca. 120cm
Laichzeit: Spätwinter bis Frühling
Schonzeit: ab 01.01.2023: Änderung der Schonvorgaben in der AVBayFiG und Abgleich mit der BezFiVo vom 25.11.2020,
vom 1.10 - 31.12
Schonmaß : 50cm

Kennzeichen

Der Aal hat einen schlangenförmigen, im vorderen Bereich runden, im hinteren Bereich abgeplatteten Körber. Die Rücken-, After- und Schwanzflosse sind zu einem einheitlichen Flossensaum zusammengewachsen, Bauchflossen fehlen. Die kleinen Schuppen sitzen tief in der Haut unter einer dicken zähen Schleimschicht. Es gibt zwei verschiedene Aalvarianten, die bezeichnend für die Lebensabschnitte sind. Der Gelbaal befindet sich in der mehrjährigen Abwachsphase und ist am Rücken olivbraun bis braun gefärbt mit einem gelben Bauch. Der Blankaal wandert zu seinem Laichgebiet ab und ist am Rücken dunkelgrau gefärbt mit einem silbrigen Bauch. Auffallend beim Blankaal sind außerdem die großen Augen.

Größe: In Oberfranken erreichen männliche alle eine Länge von ca. 50 bis 60 cm; sie haben dann ein Gewicht von ca. 500 Gramm. Weibliche Aale erreichen eine Länge von ca. 1, 20 Meter; Sie haben dann ein Gewicht von ca. 1,5 kg.

Lebensraum und Lebensweise

Der Aal kommt in fast allen Gewässern vor. Er bevorzugt aber ruhig fließende Gewässer sowie Stau- und Baggerseen. Er ist nachtaktiv und versteckt sich am Tag zwischen Grobsteinen am Ufer oder gräbt sich in den Schlamm am Gewässergrund ein. Er ist tolerant gegen Sauerstoffdefizite und gilt als außerordentlich zählebiger Fisch.

Nahrung

Der Aal ist ein Allesfresser. Überwiegend ernährt er sich von Würmern, Muscheln, Schnecken und Fischlaich. Größere Exemplare stellen auch Jungfischen anderer Arten nach. Der Aal ist in Gewässern mit Krebsen ein besonderer Feind für Krebse während der Häutung. Man unterscheidet Spitzkopfaale, die vor allem Bachflohkrebse, Insekten, Würmer und Muscheln fressen, und Breitkopfaale, die sich vor allem räuberisch von kleinen Fischen ernähren.

Fortpflanzung

Der Aal hat einen sehr komplizierten Fortpflanzungszyklus. Er ist ein katadromer Wanderfisch; er verbringt die meiste Zeit seines Lebens im Süßwasser und wandert zum Laichen ins Meer. Aale verlassen nach ca. 10-15 Jahren im Herbst die Fließgewässer und wandern stromabwärts, bis sie das Meer erreichen. Sie durchqueren den Atlantik und laichen in der Sargassosee (nahe dem Golf von Mexiko). Nach dem Ablaichen verenden sie. die Aallarven (Glasaale) gelangen dann mit dem Golfstrom im Laufe von 2-3 Jahren nach Europa und wandern in die Flüsse ein.

Sonstiges

Der Aal ist ein wichtiger und beliebter Speisefisch. Größere Aale ab ca. 900 Gramm sind sehr fett und eignen sich nur noch zum Räuchern.
Viele Abwandernde Aale werden in den Turbinen der Triebwerksanlagen verletzt. Es müssen besondere Aal-Leitsysteme für die abwandernden Aale entwickelt werden.Die Durchgängigkeit der Fließgewässer ist für die Erhaltung der Aalbestände vordringlich.
Der Aal kann möglicher Weise im Jungstadium mit dem Bachneunauge verwechselt werden. Dem Bachneunauge fehlen allerdings die Brustflossen. Dies ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal.

Gefährdungsstatus

Der Aal ist in Oberfranken gefährdet.
Schonzeit: nach dem derzeitigen Managementplan der EU erhält der Aal in Bayern eine Schonzeit vom 1.11. bis 28.2.
Schonmaß: Nach der Bezirksfischereiverordnung vom 15.12.2005 wurde das Schonmaß des Aales für alle oberfränkischen Gewässer auf 50 Zentimeter festgesetzt.
Auch im EU-Managementplan wird ein Schonmaß von 50 cm festgeschrieben.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Die Aalbestände in den Fließgewässern gehen derzeit erheblich zurück. In den Baggerseen sind die Bestände dagegen nur leicht rückläufig. Zum Teil sind in manchen Baggerseen noch dichte Bestände vorhanden.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


© FOTO: GerardM, CC BY-SA 3.0