Sportfischerverein Kemmern e.V.

!!!  Am Sonntag den 28.04.2024 findet unser vereinsinternes Anfischen statt    von 7.00 Uhr bis 12.00 Uhr    ab 5.30 Uhr ist Platzauslosung an der Fischerhütte !!!

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Äsche
(Thymallus thymallus)

Äsche,  (Thymallus thymallus)

© FOTO: AdobeStock_296792009

Gattung : Thymallidae
Familie : Forellenfische (Salmonidae)
In Oberfranken erreicht die Äsche eine Länge von 30- 50cm
Laichzeit: März - Mai
Schonzeit: 01.01. - 30.04. / Schonmaß : 35cm, 45cm nach BezFiVo

Kennzeichen

Gestreckter, seitlich abgeflachter Körper mit einer Fettflosse. Kleiner Kopf mit spitz zulaufendem, leicht unterständigem Maul und kleiner Maulspalte. Die Pupille ist nach vorne spitz zulaufend. Besitzt eine auffallend hohe und breite Rückenflosse, die als Fahne bezeichnet wird. Diese ist, ebenso wie die After- und Bauchflossen, beim Milchner größer. Der Rücken ist graugrün bis bläulich, Flanken und Bauch sind silbrig weiß gefärbt mit messingfarbenen Längsstreifen. Kleine dunkle Punkte verteilen sich besonders auf dem Vorderkörper. Die Rückenflosse ist leuchtend purpurn gefärbt und dunkel gefleckt.
Die Wassertemperatur der Äschengewässer soll auch im Sommer 19°C bis 20°C nicht übersteigen.

Lebensraum und Lebensweise

Als strömungsliebender Leitfisch der nach ihr benannten Gewässerregion liebt sie sauerstoffreiche Bäche und Flüsse mit steinigem, kiesigem Grund. Ausgesprochener Fisch des Freiwassers. Während der Laichzeit sind beide Geschlechter intensiv bunt gefärbt. Das Ablaichen findet an flachen, überströmten Kiesbänken statt. Bedecken Schwebstoffe und Algen den Kies, wird dieser als Laichplatz nicht angenommen. Im Gegensatz zu anderen Salmoniden, schlagen Äschen keine Laichgruben. Beim Laichakt verankert sich der Rogner mit den Bauchflossen im Kies und bohrt den Schwanz mit schnellen Schlägen bis zur Fettflosse ins Sediment, in das die Eier abgelegt werden. Nach dem Schlupf halten sich die Larven in den ersten Tagen zwischen den Steinen versteckt. Später schließen sich die Jungtiere zu kleinen Schwärmen zusammen.

Nahrung

Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Würmer, Anfluginsekten sowie auch Kleinfische und Fischlaich. Ältere Äschen jagen gelegendlich auch kleine Fische.

Fortpflanzung

Die Äsche laicht von Mitte März bis Mitte April. Dazu führen die laichreifen Äschen Kurzwanderungen zu Kiesbänken flussaufwärts durch und legen ihre Eier in Laichgruben ab. Die Erbrütungszeit beträgt 200 tagesgrade. Die Brut verbleibt nach dem Schlupf noch ca. zwei bis vier Wochen bis zum Aufbrauchen des Dottersackes in den Zwischenräumen des Gewässergrundes.

Sonstiges

Der Gewässerbereich, in dem die Äsche domminiert, wird Äschenregion genannt. Die besondere gefährtung der Äsche durch den Kormoran ist in ihrem Verhalten begründet. Die Äsche flüchtet sich nicht in Verstecke, z.B. unter Steine oder zwischen Wurzeln, sondern bleibt im Freiwasser. Sie ist damit der jagdstrategie des Kormorans, der in Gruppen jagt, hilflos ausgeliefert.
Die Äsche gilt fangfrisch zubereitet als Delikatesse; sie wird allerdings in Oberfranken nicht als Speisefisch angeboten.

Gefährdungsstatus

Die Äsche ist in Oberfranken stark gefährdet.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist sie als selten gelistet und sehr starker Rückgang.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Aufseß; Dobrachbach; Eger unterhalb Marktleuthen;Haßlach oberhalb Kronach; Haidenaab bei Wirbenz; Itz unterhalb Froschgrundsee; Kösseine unterhalb Marktredwitz; Kronach oberhalb Kronach; Leinleiter; Main; Ölschnitz; Rodach (Kronach); Röden unterhalb Neustadt b. Coburg; Röslau unterhalb Wunsiedel; Roter Main; Sächsische Saale oberhalb Hof; Schorgast bei Ludwigschorgast; Schwesnitz unterhalb Rehau; Weißer Main; Wiesent unterhalb Hollfeld;
Die Vorkommen sind teilweise sehr lückenhaft. Besonders in der Fränkischen Schweiz sind Äschen nur noch im Bereich von Ortschaften zu finden. Außerhalb von Ortschaften unterliegen die Äschen einem starken Fraßdruck des Kormorans.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


© FOTO: AdobeStock_296792009