Sportfischerverein Kemmern e.V.

Blaubandbärbling
(Pseudorasbora parva)

Blaubandbärbling, Pseudorasbora parva

Bild: © Seotaro, (cleaned up and denoised by Estrilda, and edited by Laitche), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


Familie : Cyprinidae
In Oberfranken erreichen Blaubandbärblinge eine Länge von ca. 8cm
Laichzeit: Mai - August
Schonzeit: keine / Schonmaß : keines

Kennzeichen

Der Blaubandbärbling hat einen schlanken, seitlich zusammengedrückten Körber. Das Maul ist klein und oberständig. Der Rücken ist grau bis grünlich-braun gefärbt. Entlang der Seitenlinie verläuft ein dunkler Streifen. Die Schuppen sin verhältnismäßig groß und schwarz umrandet. Entlang der Seitenlinie sitzen 33-38 Schuppen.

Lebensraum und Lebensweise

Der Blaubandbärbling ist ein aggresiver Schwarmfisch sommerwarmer stehender und langsam fließender Gewässer. Er bevorzug Bereiche mit dichtem Wasserpflanzenbewuchs und toleriert geringe Sauerstoffgehalte.

Nahrung

Der Blaubandbärbling ernährt sich von Zooplankton und kleinen Insektenlarven sowie von kleinen Bodentieren. Er ist nicht wählerisch und frisst gelegendlich auch Eier anderer Fischarten und das für die in Teichen gehaltenen Fische eingebrachte Futter.

Fortpflanzung

Die laichzeit des Blaubandbärbling zieht sich von Mai bis August hin. Die Männchen sind in der Laichzeit dunkel gefärbt. Die Männchen säubern Wasserpflanzen, an denen die Eier abgelegt werden. Die Eier werden vom Männchen bewacht und durch Fächelbewegungen der Flossen mit Frischwasser versorgt. Der Blaubandbärbling laicht mehrmals im Jahr und daher ein sehr starkes Vermehrungspotential.

Sonstiges

Der Blaubandbärbling wurde in den 80er Jahren mit Besatzfischen aus dem osteuropäischen Raum in die fränkischen und oberpfälzischen Teichgebiete eingeschleppt. Er wurde auch absichtlich in Teiche eingesetzt, weil er als ideales Zanderfutter angesehen wurde. Mittlerweile ist er in vielen Teichgebieten zu einem Problem geworden. Die Massenvermehrung beeinträchtigt die Nahrungsgrundlage der Karpfen und Schleien in diesen Teichen, weil der Blaubandbärbling auch das Zooplankton frisst. Das Zurückgehen des Moderlieschens in Karpfenteichen ist mit auf die Zunahme des Blaubandbärblings zurückzuführen. Der Blaubandbärbling ist Träger des Parasiten Sphaerothecum destruens, der das Moderlieschen extrem schädigt. Der Blaubandbärbling stört vor allem Dingen auch die Winterruhe der Fische, indem er sie ständig bedrängt. Dies kann zu Hautverletzungen führen.

Gefährdungsstatus

Der Blaubandbärbling ist in Oberfranken nicht gefährdet.
Blaubandbärblinge dürfen nach § 22 Abs. 4 AVBayFiG nur in geschlossenen Gewässern (Teichen) gehalten werden, aus denen sie nicht entkommen können. Das Aussetzen in Fließgewässer, Bagger- und Stauseen ist verboten.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

In Oberfranken kommen Blaubandbärblinge vorwiegend in Teichen vor. In freien Gewässern sind bisher nur einzelne Blaubandbärblinge im westlichen Oberfranken nachgewiesen.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


Bild: © Seotaro, (cleaned up and denoised by Estrilda, and edited by Laitche), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons