Sportfischerverein Kemmern e.V.

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Sportfischerverein Kemmern e.V.

Schmerle
(Barbatula barbatula)

Schmerle, Barbatula barbatula

Bild © by Karelj, der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei, Bild bearbeitet

Familie : Cobitidae
In Oberfranken erreichen Schmerlen eine Länge von ca. 15cm
Laichzeit: April - Juni
Schonzeit: ganzjährig

Kennzeichen

Die Schmerle hat einen langgestreckten, ziemlich drehrunden, am Schwanzstiel etwas abgeflachten Körber. Die Körberfärbung ist außerordentlich variabel. Der dunkle Rücken geht an den Seiten häufig in ein schmutziges gelb-grau bis dunkelbraun über. Man kann an den Seiten sowie an den Flossen mit Ausnahme von Bauchflossen und Afterflosse von einer deutlichen Marmorierung sprechen. Das Maul ist unterständig. Die Oberlippe trägt zwei längere und vier kürzere Barteln. Die vordere Nasenöffnung ist röhrenförmig. Die Schwanzflosse ist gerade oder nur wenig eingebuchtet. Bei den Männchen sind die Brustflossen deutlich größer und laufen auch spitz aus. Die Weibchen haben kleinere Brustflossen, die eine rundliche Form haben.

Lebensraum und Lebensweise

Die Schmerle ist ein standorttreuer, hauptsächlich nachtaktiver Grundfisch, der nur geringe Ansprüche an die Wasserqualität hat. Sie zeigt außerdem eine hohe Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Gewässerstrukturen. Schmerlen leben in Gewässern mit steinigem und kiesigem Grund, kommen aber auch in schlammigen und belasteten Gewässern vor. Dort zeigen sie aufgrund der geringen Konkurrenz anderer Fischarten häufig ein Massenvorkommen.

Nahrung

Kleine Wassertiere, Insektenlarven, Schlammröhrenwürmer und Zuckmückenlarven; gelegendlich wird auch Fischlaich verzehrt.

Fortpflanzung

Die klebrigen ca. 1mm großen Eier werden an Steinen oder Wasserpflanzen abgelegt. Beide Geschlechter zeigen einen Laichausschlag an den Brustflossen. Die Männchen bewachen das Gelege.

Sonstiges

Schmerlen sind kein Indikator für saubere Gewässer. Sie gehören als Kleinfische unverzichtbar zum Arteninventar der oberfränkischen Gewässer. Sie sind häufig mit Gründlingen vergesellschaftet. Schmerlen werden häufig mit dem Steinbeißer verwechselt. Der Steinbeißer ist allerdings durch die 10-15 schwarzen Flecken unterhalb der Seitenlinie eindeutig von der Schmerle zu unterscheiden. Die Schmerle ist ein wichtiges Glied im Nahrungsnetz eines Gewässers. Sie wird gerne von Döbel, Bachforelle und Rutte gefressen.

Gefährdungsstatus

Die Schmerle ist in Oberfranken nicht gefährdet.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Die Schmerle ist in Oberfranken weit verbreitet. Derzeit sind Schmerlen in folgenden Gewässern nachgewiesen: Ailsbach; Aisch; Alster; Aurach; Baunach; Bieberbach; Eger; Eggerbach; Ehrenbach; Föritz; Gründleinsbach; Haidenaab; Haßlach; Helling; Heroldsgraben; Itz; Kapellenbach; Kösseine; Kreck; Kronach; Lamitz; Lauter; Lainbach; Leitenbach; Loquitz; Main; Mistelbach; Mittelebrach; Nördliche Regnitz; Ölschnitz; Parnitz; Pegnitz; Reiche Ebrach; Rhein-Main-Donau-Kanal; Rodach; Röslau; Roter Main; Sächsische Saale; Schneybach; Schwabach; Schwesnitz; Selbitz; Sendelbach; Steinach; Südliche Regnitz; Sulzbach; Tambach; Trebgast; Trubbach; Weißer Main; Wiesent; Zeegenbach; Zeubach.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


Bild © by Karelj, der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei, Bild bearbeitet