Sportfischerverein Kemmern e.V.

!!!  Am Sonntag den 28.04.2024 findet unser vereinsinternes Anfischen statt    von 7.00 Uhr bis 12.00 Uhr    ab 5.30 Uhr ist Platzauslosung an der Fischerhütte !!!

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Kleine Flussmuschel, Bachmuschel
(Unio crassus)

Signalkrebs, Pacifastacus leniusculus

Bild © Eigentum von Dr. Erik Bohl, (Bild bearbeitet)

Familie : Astacidae (fremde Arten)
Signalkrebse erreichen eine Länge von bis zu 16cm
Laichzeit: Oktober - November
Schonzeit Männchen: keine / Schonmaß: keines
Schonzeit Weibchen: keine / Schonmaß: keines

Kennzeichen

Der Signalkrebs wurde in der Vergangenheit häufig mit dem Edelkrebs verwechselt. Wichtigste Voraussetzung für eine korrekte Bestimmung ist die Erkenntnis, dass der Signalkrebs (wie der Edelkrebs) rote Scherenunterseiten hat. Der Signalkrebs wirkt massig und gedrungen. Die Färbung von Panzer und Scheren ist hell- bis rötlich-braun, zum Teil auch braun-oliv. Der weiß-blaue Signalfleck im Scherengelenk ist leider nicht immer ausgebildet, so dass er als Erkennungsmerkmal nicht überbewertet werden darf. Die wichtigsten Unterschiede zum Edelkrebs sind die glatte Oberfläche des Krebspanzers (ohne Dornen und Höcker) und der Scheren. Beim Edelkrebs fühlen sich Panzer und Scherenoberseite stets rau an, beim Signalkrebs sind dagegen die Strukturen eingesenkt (kleine Vertiefungen, Gruben), so dass die Oberfläche als glatt empfunden wird.
Weitere Merkmale sind:
Zweiteilige Augenleiste, Rostrumseiten parallel, Seiten des Brustpanzers glatt, Scheren glatt und wuchtig (oft mit hellem Signalfleck im Scherengelenk), Außenast der zweiten Antenne unten glatt. Der Signalkrebs ist auch tagaktiv und gegenüber dem Menschen auffallend aggresiv. Die Scheren können über die Senkrechte hinaus nach hinten angehoben werden.

Lebensraum und Lebensweise

Die vom Edelkrebs bevorzugten Lebensräume können auch vom Signalkrebs besiedelt werden. Es besteht die Gefahr einer vollständigen Verdrängung des Edelkrebses durch den Signalkrebs. Entgegen bisherigen Vorstellungen dringt der Signalkrebs auch in Quellbäche und somit in den Lebensraum des Steinkrebses vor. Signalkrebse haben offenbar geringfügig höhere Wärmeansprüche als der Edelkrebs.

Nahrung

Signalkrebse sind Allesfresser.

Fortpflanzung

Zur Fortpflanzung klebt das Männchen mit Hilfe der Begattungsorgane seine Spermienpakete an den Schwanzfächer des Weibchens. Die Befruchtung der Eier erfolgt erst bei der Eiablage. Etwa ein halbes Jahr später schlüpfen die Jungkrebse und bleiben noch bis zur ersten Häutung am Körper der Mutter. Ein weiblicher Signalkrebs produziert 150-400 Eier.

Sonstiges

Der aus Nordamerika stammende Signalkrebs wurde zu Beginn der 1960er Jahre zunächst nach Schweden importiert, um einen Ersatz für die stark von der Krebspest dezimierten Edelkrebse aufzubauen. Signalkrebse wurden als krebspestresistente Alternative propagiert. Signalkrebse sind geschmacklich dem Edelkrebs fast ebenbürdig. Wenn Signalkrebse auf Edelkrebse treffen, begatten Signalkrebsmännchen auch Edelkrebsweibchen. Nachkommen entstehen aus einer solchen Paarung nicht.

Gefährdungsstatus

Der Signalkrebs ist nicht gefährdet.
Nach § 22 Abs. 4 AVBayFiG ist das Aussetzen von fremdländischen Zehnfußkrebsen in Gewässern jeder Art (also auch Teichen) verboten.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Itz und Nebengewässer (Massenvorkommen unterhalb Coburg bis Lahm, Fänge von 150 Krebsen in einer Nacht in einer Reuse möglich); Ailsbach, Haßlach, Leinleiter, Mauthaustalsperr, Mittelebrach, Ölschnitz, Reiche Ebrach, Rodach/Kronach, Weihergraben bei Tremersdorf und Windheimer See.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


Bild © Eigentum von Dr. Erik Bohl, (Bild bearbeitet)